Flamenco

Mit dem Buch von Bernard Leblon erscheint erstmals in deutscher Sprache eine umfassende Gesamtdarstellung des Flamenco. Ausführlich beschreibt der Autor die musikgeschichtlichen Wurzeln, die ursprünglichen Einflüsse u.a. aus Nordafrika und Indien sowie die Verschmelzung mit jüdisch-arabischen Musikelementen in Andalusien. Breiten Raum nehmen hierbei die kulturellen und sozialen Hintergründe ein, wie zum Beispiel die Rolle der unterdrückten und verfolgten Gitanos, deren Leidenserfahrung als wesentliche Grundlage des Flamenco gilt.

Das Buch bietet zudem eine interessante Darstellung der drei Hauptelemente des Flamenco: Gesang, Tanz und Gitarrenspiel; detailliert beschreibt Leblon die unterschiedlichen Techniken und Entwicklungen.

Darüber hinaus widmet sich der Autor den Flamencotexten und begibt sich auf eine eindrucksvolle Reise in die geheimnisvolle Welt des duende, der eigentümlichen Ästhetik und des Lebensgefühls, die mit dem Flamenco verbunden sind. Ebenfalls vertraut macht Leblon den Leser mit den neuesten Trends des Flamenco. In vierzig Kurzporträts werden abschließend die wichtigsten Flamencomusiker und Tänzer vorgestellt (u.a. Silverio, La Chunga, La Niña de los Peines, Manolo Caracol, Antonio Gades, Camarón de la Isla und Paco de Lucía).


Die beiliegende CD dokumentiert die Vielfalt des Flamenco. Sie enthält neben Aufnahmen der wichtigsten Musiker seltene historische Einspielungen.

Aufgrund seiner Informationsdichte und des umfangreichen Anhangs gilt das Buch, zu dem Paco de Lucía das Vorwort schrieb, als Standardwerk.

Bernard Leblon, geboren 1934, promovierte über die spanischen Gitanos. Seit 1987 ist er Vorstandsmitglied der andalusischen Flamencostiftung. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und schrieb mehrere Bücher über die Gitanos und den Flamenco. Leblon gilt als einer der führenden Flamencologen unserer Zeit.



Pressespiegel

Jenseits von Ballermann: Die Eleganz mit der die Absätze auf das Parkett knallen, die rauhe Melancholie der Gitarre und ein Gesang, der Aufschrei ist und melodisch zugleich – das ist Flamenco. Wer ihn erlebt, ist hingerissen. Doch so groß die Faszination, so gering das Wissen über diese Musik außerhalb ihrer Heimat Südspanien. Dank Bernard Leblon, emeritierter Professor für die Kultur Andalusiens, gibt es jetzt eine detaillierte und verständlich geschriebene Geschichte dieser Kunst. Leblon lehrt den Leser, Flamenco als eine äußerst geglückte Fusion zu begreifen, ohne seine Leser mit Klischees von südländischer Leidenschaft und Sangria-Seligkeit zu behelligen: Gitanos, die im 15. Jahrhundert nach Andalusien einwanderten, verbanden ihre eigene, von Indien ausgehende Tradition mit der spanischen, von Mauren beeinflußten Volksmusik. Sein sorgfältig editiertes Buch enthält neben einer CD auch Adressen von Flamencoschulen und Bezugsquellen in Deutschland./Der Spiegel (Kultur-Spiegel)

Seit Jahr und Tag ist kein so vorzügliches, gründliches, umfassendes und locker geschriebenes Buch über den Flamenco geschrieben worden, noch dazu aus der Feder eines andalusischen Gitanos, der von Kind auf die Gitarre zum Cante jondo schlug. Endlich weiß man auch halbwegs verläßlich, warum der Flamenco eigentlich »flämisch« heißt (weil der Tanz unter den privilegierten »Zigeunern« entstand, deren Söhne in der Flandern-Armee Verdienste erworben hatten). Außer Einblicken in die Flamenco-Geschichte gewinnt der Leser Klarheit über die Gesangsarten, die Spieltechniken der Gitarre und die Merkmale des Flamenco-Tanzes. Kurze Künstlerporträts, ein Glossar, Erläuterungen der Klangbeispiele auf der beiliegenden CD ergänzen die Monographie./Informationsdienst der Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken

Auf dieses umfassende Buch hat die deutsche Flamencowelt lange gewartet – ein Standardwerk./¡Anda! Zeitschrift für Flamenco